Eine kleine Chronik der Depots und Rüsthäuser unserer Feuerwehr.
Das erste Depot wurde im Gründungsjahr 1874 in einem ebenerdigen Raum des einstigen Rathauses am Hauptplatz errichtet. Ein Feuerwehr-Pferdeschlitten mit den dazugehörigen Gerätschaften wurde im Gebäude der Brauerei Konrad Keller (Hauptmann von 1894-96) untergebracht.
Am 18. März 1900 stellte Hauptmann Franz Loidl in der Vollversammlung den Antrag zum Bau eines Rüsthauses in der Froschlacke (Parkplatz Kreisverkehr Brauerei). Wegen einer möglichst günstigen Materialbeschaffung wurde der Baubeginn für das Jahr 1901 festgelegt.
Die Bauausführung wurde dem Maurermeister Friedrich Pekoll aus Schladming und dem Zimmermeister Johann Pollak aus Ruperting bei Haus übertragen. Das Holz für den Bau des Rüsthauses spendete zur Gänze die Bürgerschaft Schladming, die Schlägerung und Zubringung hatte die Feuerwehr zu besorgen. die Gesamtkosten des Baues beliefen sich auf 10.000 Kronen (entspricht ungefähr einer Kaufkraft von 75.000 €).
Am 3. Mai 1903 fand die feierliche Eröffnung des Rüsthauses unter der Teilnahme der Feuerwehren von Haus, Aich und Gröbming statt. 45 Mann der Feuerwehr Schladming waren am Hauptplatz angetreten und marschierten mit ihren Geräten und Vorantritt der Schladminger Bürgermusik zum neuen Rüsthaus wo Bürgermeister und Bezirksobmann Franz Loidl an Hauptmann Ferdinand Kofler die Depotschlüssel übergab.
Im Dachgeschoss des neuen Rüsthauses baute die Gemeinde im Jahr 1905 drei Isolierzimmer für Patienten mit ansteckenden Krankheiten ein. Diese wurden erst im Jahr 1935 - nach langjährigen Diskussionen - aufgelassen.
Die immer größer werdenden Anforderungen an die Freiwillige Feuerwehr Schladming brachten es mit sich, dass sich sowohl der Umfang der Ausrüstung als auch der des Wagenparks im Laufe der Zeit erheblich erweiterte. am 29. März 1952 wurde mit einem Zubau zum bestehenden Rüsthaus begonnen und am 29. November 1953 wurde die Fahrzeughalle in Betrieb genommen. Im Frühjahr 1954 war die Dienstwohnung für Josef Kalcher im Dachgeschoss bezugsfertig.
Im Jahr 1955 konnte der Zubau im großen und ganzen als abgeschlossen betrachtet werden, als Gesamtkosten wurden S 222.773,- (entspricht ungefähr einer Kaufkraft von 110.000 €) ausgewiesen.
Bedingt durch die Alpine Schiweltmeisterschaft 1982 stand das Rüsthaus der Feuerwehr einer Neukonzeption der Straßenführungen im Wege und nach längeren Grundverhandlungen war es möglich 1979 mit dem Neubau des Rüsthauses zu beginnen. Die Planverfassung erfolgte durch das Architekturbüro Letmaier in Liezen. Neben der Unterbringung der FF Schladming und des Bergrettungsdienstes wurden auch drei Wohnungen eingeplant.
Von den Gesamtbaukosten von 11 Millionen Schilling wurden 2 Millionen Schilling Eigenleistungen durch die Mitarbeit der Wehrmänner (18.752 freiwillig geleistete Arbeitstunden) erbracht. Um zusätzliche Kosten zu sparen wurde der alte, noch gut erhaltene Schlauturm nach vorsichtiger Demontage zum neuen Rüsthaus transportiert und aufgestellt und erfüllt dort noch heute seine Aufgabe.
Am 25. Oktober 1980 wurde das neuen Rüsthaus offiziell seiner Bestimmung übergeben. Ein erfolgreicher Abschluss auch für Hauptbrandinspektor Sepp Klammer und Bürgermeister Hermann Kröll unter deren Leitung dieses Projekt zustandegekommen ist.
Die Alpine Schiweltmeisterschaft 2013 ist der Auslöser für die Rüsthauserweiterung und Renovierung beginnend im Herbst 2011, diesmal unter der Verantwortung von HBI Benjamin Schachner, OBI Roman Sieder und Bürgermeister Jürgen Winter. Die Planung und die Bauaufsicht erfolgte durch Ing. Reinhard Reiter und Ing. Elke Böhm.
Die Fahrzeughalle wurde nach Westen um 3 Garagen inklusive einer Waschbox und einem Werkstattbereich mit Grube und Ölabscheider erweitert. Alle Garagen bekamen neue, elektrische Tore aus Glas. Die Kommandozentrale, die Atemschutzwerkstatt und der Schulungsraum wurden modernisiert. Sämtliche Fenster wurden erneuert. Auch der alte Schlauchturm aus dem Jahr 1903 erhielt eine wetterfeste Verkleidung. Für die Mieter wurden im hinteren Bereich des Rüsthauses neue PKW-Garagen aufgestellt. Mit einem Garagentorfest wurde die Fertigstellung am 13. Juli 2012 gefeiert.
In Summe kostete diese Generalsanierung € 720.000,- welche hauptsächlich von der Stadtgemeinde getragen wurde. Unsere Eigenleistung betrugen davon € 72.000,- für die Inneneinrichtung, die technische Ausstattung und die Haustechnik sowie rund 6.000 Stunden Arbeitsleistung der gesamten Mannschaft.
Von 4. September bis 15. Dezember 2020 wurde der Schulungsraum komplett neu renoviert.