Am 23. April 1927 stand im "Obersteirerblatt" folgender Bericht:
"Vier Feuerwehrleute bei einem Brande in Schladming verunglückt. Am 21. April um 10 Uhr vormittags brach im Gebäude des Gastwirtes Fritz Miller in Schladming ein Brand aus, der durch Funkenflug verursacht wurde. Das Feuer breitete sich aus und erfaßte auch das Dach des Kaffeehauses Miller. Die Feuerwehr fand sich sogleich an der Brandstätte ein und es gelang, in kurzer Zeit der Flammen Herr zu werden. Bei der Löschaktion ereignete sich ein schweres Unglück. Eine hohe Schubleiter, auf der sich vier Feuerwehrmänner befanden, kippte um und die Leute stürzten ab. Dabei erlitten die Feuerwehrmänner Ilgenfritz und Thöringer schwere innere Verletzungen und Brüche des Nasenbeines, die beiden anderen, Brandner und Haller, kamen mit leichteren Veletzungen davon. Den Verletzten wurde sofort ärztliche Hilfe geleistet."
Großbrand 1931
Um die Mittagszeit des 30. März 1931 schlugen Flammen aus dem Schindeldach der katholischen Kirche, die sich infolge des während dieser Zeit herrschenden Sturmwindes in kurzer Zeit über das ganze Dach ausbreiteten.
Die Freiwillige Feuerwehr Schladming wurde zum Großalarm aufgerufen und war binnen kurzer Zeit am Brandplatz. Inzwischen brannte bereits die Zwiebelkuppel des Kirchturmes und der mit unverminderter Stärke anhaltende Sturm verursachte einen Funkenflug, der das gesamte östliche Ortsgebiet bis ins "Mauterndörfl gefährdete und an verschiedenen Stellen neue Brandherde entfachte.
Für die Schladminger Feuerwehr war die Lage aussichtslos, ohne fremde Hilfe des Brandes Herr zu werden und so wurden die Wehren von Werfen bis Trieben und aus dem Ausseerland alarmiert, die schließlich - 28 an der Zahl - mit 700 Mann, 28 Motorspritzen und 3 Handdruckspritzen an insgesamt 19 Brandherden eingesetzt wurden.
Zur Bekämpfung des Großbrandes waren 10 km Schläuche ausgelegt worden, wovon die Feuerwehr Schladming 300 Meter durch Totalschaden einbüßte und 700 Meter durch Teilbeschädigung ebenfalls verlor. Neben den Feuerwehren war auch die Bevölkerung von Schladming in rastlosem Einsatz, um die vielen kleineren Brandherde, die durch den Sturmwind begünstigt, an zahlreichen Stellen aufflammten, selbst zu bekämpfen.
Nach der Lokalisierung des Brandes wurde das Ausmaß der Katastrophe erst in vollem Umfange ersichtlich:
Turm und Dach der katholischen Kirche waren vollkommen niedergebrannt. Ebenso der Dachstuhl des alten Schulhauses neben dem katholischen Pfarrhof. Weiters erlitten Totalschaden das Wirtschaftsgebäude des Fleischhauermeisters Adolf Brunner, die Werkstätte und das Wohnhaus des Wagnermeisters Josef Weitgasser, die Turnhalle des Turnvereines und das Haus des Gemeindeangestellten Othmar Vasold.
Außerdem brannten ein Heustadel in der Nähe der Volksschule und einer in der Langen Gasse nieder. An vielen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden im Osten Schladmings entstand durch Funkenflug mehr oder minder großer Schaden.
Wenige Tage nach der Brandkatastrophe trafen Landeshauptmann Dr. Anton Rintelen und Fürstbischof Dr. Ferdinand Pawlikowski in Schladming ein und veranlassten nach Besichtigung der Brandstätten Hilfsaktionen durch die Landesregierung und die Diözese Graz-Seckau.
Der Feuerwehr-Landsverband sprach Bezirkskommandant Johann Schütter und Wehrhauptmann Johann Hofer besonderen Dank und die Anerkennung für den mustergültig geleiteten Einsatz aus.
Großbrand 1956
Genau 25 Jahre nach dieser folgenschweren Brandkatastrophe gab es am 6. April des Jahres 1956 um 13.30 Uhr wiederum Großalarm für die Freiwillige Feuerwehr Schladming. Als Brandherd war zunächst das Kaffeehaus Erlbacher festgestellt worden, wo aus dem Schindeldach bereits Flammen hoch emporschlugen.
Als die Feuerwehr mit zwei Löschzügen und zwei Motorspritzen am Brandplatz eintraf, hatten die Flammen bereits auf das benachbarte Kaffeehaus Schachner und weiter auf das Geschäftshaus Dichtl übergegriffen.
Auch im Jahre 1956 begünstigte ein Sturmwind die rasche Ausbreitung des Brandes, wodurch eine Alarmierung weiterer Feuerwehren aus dem Ennstal und dem benachbarten Land Salzburg erforderlich wurde. Inzwischen erfassten die Flammen auch das Hotel Grogger und das Haus, in welchem sich die Landgenossenschaft Ennstal befand (Hauptplatz, neben dem Bezirksgerichtsgebäude).
Die Alarmierung der auswärtigen Feuerwehren war gegen 14.00 Uhr nur mehr über die Fernsprechleitung der Österreichischen Bundesbahnen möglich, da durch die große Hitze am Brandplatz die Telefonkabeln im Postamte, das sich damals noch im Hause des Bezirksgerichtes befand, schmolzen.
Nach ungefähr zweieinhalbstündigem Einsatz war es gelungen, den Großbrand zu lokalisieren, zu dessen Bekämpfung sich neben der Schladminger Feuerwehr unter dem Kommando von Hauptmann Max Schwaiger noch 28 Wehren an den Brandplätzen einfanden.